Ruben, sag mal...

...wie war dein erster Arbeitstag? Was hast du erlebt? Was ist dir im Gedächtnis geblieben?

„Mein erster Arbeitstag war sehr aufregend. Ich habe viele neue Arbeitskollegen kennengelernt. Zuerst habe ich von meinem Vorarbeiter mein Werkzeug bekommen und dann wurden mir meine Kollegen vorgestellt. Nach dem Frühstück erhielt ich eine Belehrung von meinem Meister und durfte dann auch schon die ersten richtigen Aufgaben übernehmen: Kabel abisolieren und Hülsen aufzupressen. Danach bekam ich eine Einweisung an verschiedenen Maschinen und sägte Hutschienen an der Bandsäge. Den Rest des Tages beschriftete ich klemmen in einer Anlage. Sogar eine Zuckertüte hatten meine neuen Kollegen vorbereitet: alles in allem war es ein sehr schöner, abwechslungsreicher und spannender erster Arbeitstag. :-)“

...was ist in der Ausbildung als Elektroniker das Anspruchsvollste für dich?

„Das Anspruchsvollste in meiner Ausbildung ist etwas neu Gelerntes zu verinnerlichen und genauso gut auszuführen, sich zu merken welche Teile wo und wie verbaut werden und was man bei bestimmten Bauteilen beim Einbau und Anschluss beachten muss.“

...wann hast du dich zum ersten Mal in deinem Leben mit Elektrizität beschäftigt und damit experimentiert?

„So richtig mit Elektrizität bin ich zum ersten Mal mit 14 Jahren in Berührung gekommen, als ich an meinem Moped etwas reparieren musste: Es war alles richtig verkabelt, trotzdem leuchtete das Licht nicht, also musste ich den Fehler suchen. Ich bin den Schaltplan mehrere Male durchgegangen, doch daran lag es nicht. Nach tagelangem Suchen fand ich einen kleinen unscheinbaren Kabelbruch, der unter einer Isolierung versteckt war. Seitdem fand ich die Elektrizität spannend und habe mich im Laufe der Zeit immer mehr damit beschäftigt.“

 

Tobias, sag mal….

...wie hat sich dein Leben seit der Ausbildung verändert?

„Die Umstellung vom Schul- zum Arbeitsalltag war zu Beginn des ersten Ausbildungsjahres sehr groß. Jetzt, wo ich 2 Jahre dabei bin, habe ich mich an diesen Rhythmus gewöhnt. Mein Arbeitstag ist sehr abwechslungsreich: Jeden Tag lernt man neue Dinge und durch den Wechsel zwischen praktischer Arbeit, Berufsschule und überbetrieblicher Ausbildung in der Handwerkskammer Chemnitz wird einem nicht so schnell langweilig. Kurz: Ich vermisse die Schulzeit überhaupt nicht. :-)

Seit der Lehre verdiene ich auch eigenes Geld und konnte mir schon etwas ansparen, um sich größere Wünsche erfüllen zu können. In meiner Firma fühle ich mich angekommen und es ist schön, von den Arbeitskollegen immer mehr ins Team aufgenommen zu werden.

Eine große Veränderung stellte bisher die Corona-Situation dar: Plötzlich hatte man Homeschooling und man verbringt viel Zeit am PC, um sich berufsspezifisches Fachwissen anzueignen – auch für uns Azubis ist Corona eine echte Herausforderung!“

...welcher Aspekt gefällt dir an deinem Beruf am besten und warum?

„Ich habe diesen Beruf gewählt, weil ich eine handwerkliche Ausbildung machen wollte. Der Beruf des Elektronikers ist sehr zukunftsträchtig: Ohne Elektrizität läuft heutzutage nix. Auch das Thema Automatisierung spielt eine immer größer werdende Rolle in unserem Alltag. Mir gefällt außerdem, dass ich in meiner Ausbildung körperlich und geistig gefordert bin - jede Baustelle ist anders und man muss sich immer neu in Situationen hineindenken, das macht den Beruf sehr spannend und abwechslungsreich.

Auch für meine persönliche Zukunft habe ich mit meinem Beruf vorgesorgt: Wenn ich später mal ein Haus baue, kann ich viel selbst machen :-)“

...was würdest du sagen, um anderen die Angst vor der Elektrizität zu nehmen?

„Im 1. Lehrjahr lernt man die 5 Sicherheitsregeln für den Umgang mit Strom kennen. Jeder Lehrling bekommt einen 2-poligen Spannungsprüfer zu Beginn der Ausbildung, mit diesem kann man feststellen, ob auf einem elektrischen Bauelement Spannung anliegt. Außerdem erfährt man auch mehr über die Auswirkungen von Stromschlägen. Man entwickelt Respekt und kann durch das erlernte Wissen über mögliche Fehlerquellen, Unfälle besser vermeiden. Wichtig: Wissen schützt!“

 

Michael, sag mal...

...welcher Aspekt gefällt dir an deinem Beruf am besten und warum?

„Was ich an meinem Beruf besonders schätze ist, dass die gesamte Elektrotechnik auf einfachen Grundlagen basiert, welche beliebig erweitert werden können. Alles in meinem Alltag ist strukturiert, aber dennoch abwechslungsreich. Besonders schön empfinde ich es, wenn ich mit fortschreiten meiner Arbeit, auch immer ein Ergebnis sehe, welches zumeist für sehr lange Zeit für viele verschiedene Personen sichtbar sein wird. Die schönste Aufgabe meines Berufes ist das Suchen von Fehlern in elektrischen Anlagen, da man zum ersten hier genau weiß, wo der Fehler sein kann und zum zweiten den Fehler durch gezieltes Messen systematisch einkreist und schlussendlich findet. Wenn darüber hinaus der Kunde dankbar ist, hat man am Ende des Tages das gute Gefühl, eine sichere und zuverlässige Anlage errichtet zu haben. :-)“

...was würdest du sagen, um anderen die Angst vor der Elektrizität zu nehmen?

„Grundsätzlich sollte man keine Angst vor Elektrizität haben, da man davon ausgehen kann, dass ein elektrischer Schlag an einer fachgerecht installierten Anlage so gut wie unmöglich ist. Wichtig dabei ist jedoch, dass man sich vergewissert, wer die Anlage (das Haus) installiert hat. Wenn das Haus von einem Facharbeiter oder in Aufsicht eines Facharbeiters verkabelt wurde, ist keine Gefahr zu erwarten. Dennoch ist es sehr wichtig, respektvoll mit der Elektrizität umzugehen. Man sollte eigene Basteleien an der Elektroanlage oder fahrlässigen/groben Umgang mit Elektrogeräten unterlassen. Wenn man das beachtet, dann braucht man keine Angst vor Elektrizität zu haben.“

...bist du jetzt auch privat bei Freunden und Familie ein gefragter Experte?

„Im Laufe meiner Ausbildung gab es mittlerweile schon dutzende Fälle, sowohl privat als auch in der Berufsschule, in denen nach meiner Meinung zu verschiedensten elektrischen Problemen gefragt wurde. In ca. 90% dieser Fälle konnte ich eine akzeptable Lösung finden. Der große Vorteil, der sich daraus ergibt, ist, dass man das erlernte Wissen anwenden und, wenn es erforderlich ist, auch neues Wissen aneignen kann.“